Das Gravelbike – Mode, Meilenstein oder Medienhype?
Gravelbikes boomen – immer weiter. Kein Wunder, schließlich sind sie die perfekten Allround-Räder für Abenteuer, Alltag und zunehmend auch für den Rennsport. Doch während die einen von Vielseitigkeit und Fahrspaß schwärmen, sehen andere vor allem teure Spezialprodukte und eine durchinszenierte Lifestyle-Welle. Ob einsame Wege oder ausgeschilderte Routen, minimalistisches Setup oder High-Tech-Ausrüstung – Gravelbiken bewegt sich zwischen Freiheit und Struktur. Und die Szene wächst, doch nicht alle Menschen sind gleichermaßen sichtbar oder angesprochen. Auch die sozialen Medien formen das Bild des Sports und beeinflussen mit, wer sich angesprochen fühlt.
Über diese Themen diskutieren wir beim GRAVELTALK mit unseren Gästen – kontrovers, offen und auf den Punkt.

Die GRAVELTALK-Themen 2025
Block 1
Infrastruktur: Von Wildnis bis Wegenetz
Tourismus, ausgeschilderte Strecken, Biwakplätze, digitale Routenplanung – wie viel Infrastruktur ist für Gravelbiker:innen sinnvoll und notwendig? Während einige auf naturnahe, spontane Abenteuer setzen, fordern andere ein besser ausgebautes Angebot für Sicherheit, Komfort bzw. gezielte Trainingsplanung. Wie finden wir die richtige Balance zwischen Freiheit, sportlichem Anspruch und Infrastruktur?
Block 2
Material: Tuning oder Training?
Gravelbikes werden immer spezialisierter – aber wie viel Technik braucht Performance wirklich? Ob spezielle Schaltgruppen, Aero-Lenker oder ultraleichte Rahmen – wo endet der echte sportliche Vorteil und wo beginnt das Marketing? Wie groß ist der Unterschied im Renneinsatz oder auf ambitionierten Touren? Und was braucht es wirklich, um sportlich weiterzukommen – unabhängig vom Budget?
Block 3
Diversität: Sichtbar sein ist härter als der Trail
Wer an einem Gravelrennen teilnimmt, bringt Leistung. Punkt. Doch wird sie auch gesehen? In einer Szene, die oft männlich, weiß und privilegiert erscheint, stellt sich die Frage, wie divers dieser Sport wirklich ist. Startgebühren, Equipment und Netzwerke sind oft Hürden, keine Brücken. Wer bleibt draußen, bevor das Rennen überhaupt beginnt? Wie sieht echte Diversität in der Gravel-Community aus – auf dem Bike, auf der Bühne, in der Berichterstattung? Wir reden über Zugang, Sichtbarkeit und die Frage: Wie gestalten wir die Szene so, dass Performance nicht vom Background abhängt, sondern von dem, was auf dem Bike geleistet wird?
Block 4
Social Media: Gravel-Rennsport zwischen Reichweite und Realität
Gravel ist Sport, Abenteuer und mittlerweile auch Content. Zwischen Strava-Screenshots, GoPro-Aufnahmen und Finish-Line-Reels – wer Gravelrennen fährt, fährt heute oft auch für den Algorithmus. Wie beeinflusst Social Media unser Training, unsere Selbstdarstellung und die Wahrnehmung des Sports? Wird hier echte Leistung gefeiert oder eine Show inszeniert? Oder bringen genau diese YouTube-, Instagram- und Co.-Aktivitäten mehr Menschen aufs Gravelbike? Wir diskutieren, was Social Media für den sportlichen Teil der Gravel-Szene bedeutet: Braucht es mehr Editieren oder mehr Ehrlichkeit? Ein Realitätsabgleich auf allen Ebenen tut Not!
Der GRAVELTALK findet am Freitag, 27. Juni, von 13:00 bis 16:00 Uhr auf der Yellow Stage in Halle 8 statt.