In Sachen Radsport ist Frankfurt am Main mit großen Namen verbunden, beispielsweise Rudi Altig, Eddy Merckx, Erik Zabel, Pascal Ackermann oder John Degenkolb. Sie alle waren Sieger des Straßenradrennens Eschborn-Frankfurt, das neben Rund um Köln und den Cyclassics Hamburg zu den wichtigsten deutschen Eintagesrennen zählt. Bis 2007 unter dem Namen „Rund um den Henninger-Turm“ weltbekannt, wurde es aufgrund eines Sponsorwechsels zunächst in „Eschborn-Frankfurt City Loop“ und dann in „Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt“ umbenannt. Seit 2018 heißt das am 1. Mai ausgetragene Rennen „Eschborn-Frankfurt“.
Fünf mal zwei Berge
Auf 200 Kilometern führt die Eschborn-Frankfurt-Strecke das Elite-Feld durch Frankfurt und vor allem durch den Taunus – 3.000 Höhenmeter hat sie insgesamt. In diesem Jahr galt es, den Feldberg (862 m) und den Mammolshain (371 m) gleich zwei- beziehungsweise dreimal zu bezwingen. „Um das Rennen wieder offener zu gestalten, haben wir neue Taunus-Herausforderungen gefunden. Der zweite Anstieg zum Feldberg kann den Unterschied machen! Mit dem Mammolshainer gibt es jetzt genau zur Halbzeit mehr als 15 Kilometer anspruchsvolles Klettern. Eine perfekte Rampe, um das Feld zu teilen“, erklärt der sportlicher Leiter von Eschborn-Frankfurt, Fabian Wegmann, der das Rennen selbst zwei Mal gewonnen hat (2009, 2010). Auch Radprofi John Degenkolb stand in Frankfurt mehrfach auf dem Podest: 2011 als Sieger und danach drei Mal auf dem zweiten Platz. Als Frankfurter ist das Rennen ein Heimspiel für „Dege“, der unter anderem Paris-Roubaix und Mailand-San Remo gewonnen hat: „Es ist immer etwas Besonderes, als Lokalmatador ins Rennen zu gehen. Es wird wie immer eine große Freude mit den vielen Freunden, Familie und bekannten Gesichtern an der Strecke.“
Einmal wie die Profis fahren
Auch ambitionierte Hobby-Fahrerinnen und -Fahrer haben den 1. Mai dick im Kalender angestrichen. Sie können zwischen drei Streckenlängen wählen und gehen wenige Stunden vor den Profis auf den abgesperrten Straßen an den Start. Wer regelmäßig trainiert und gewohnt ist, in der Gruppe zu fahren, für den sollte die Škoda-Velotour, so der Name der Jedermann-Ausgabe des Rennens, kein Problem sein.
"Allez Allez" in Frankfurt
Noch bevor John Degenkolb und Fabian Wegmann überhaupt von Radsportkarrieren träumen konnten, machte auch das berühmteste Radrennen der Welt Station in der Mainmetropole. 1980 fanden der Prolog und zwei Halbetappen der 67. Tour de France in Frankfurt statt. Mit dem Slogan „Vom Henninger-Turm zum Eiffelturm“ bewarb die Stadt damals das Großereignis auf Gläsern, Bierdeckeln, Postern, Krügen und Co.
Es geht um den Apfelweinkrug
Apropos Krüge: Am Samstag, 24. Juni, findet während der EUROBIKE FESTIVAL DAYS das Radrennen Bembel Crit auf dem Messegelände statt. Für alle Nicht-Hessen: „Bembel“ heißen die dicken, grauen Gefäße, in denen der berühmte Apfelwein ausgeschenkt wird. Einen solchen können die Frauen und Männer, die in der Elite- und Hobbyklasse an den Start gehen, gewinnen. Auch U11- und U13-Starts sowie ein Fixed-Gear-Rennen (also auf Rädern mit starrer Nabe) sind geplant. „Crit“ lautet die Abkürzung für „Critérium“ und bezeichnet ein Radrennen, das für eine bestimmte Rundenanzahl über einen Rundkurs führt – im Falle des Bembel Crits beträgt die Streckenlänge 1,7 Kilometer. In Kooperation mit dem RSG Frankfurt findet das Bembel Crit vor großer Kulisse auf dem Messegelände statt. Der ehemalige Radsportler und Sportmoderator Sebastian Paddags kommentiert das Event, das bei Fahrerinnen und Zuschauern gleichermaßen für Begeisterung sorgen dürfte.