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Fahrrad- und E-Bike-Design: Integration ist die Zukunft

Modernes Fahrraddesign: Zwischen Integration und Individualität

16.10.2023

Die EUROBIKE hat mit der EUROBIKE BOUTIQUE erstmals ausgewählten Marken aus dem Bereich Rahmenbau, Custom und Kleinserie eine eigene Sonderausstellungsfläche gewidmet. Wie die gesamte Messe war die BOUTIQUE ein Schaufenster, welche Trends, Themen und Techniken das moderne Fahrraddesign in den nächsten Jahren bestimmen werden.

„Die EUROBIKE fühlt sich der gesamten Branche verpflichtet – von der Großserie bis zur Avantgarde“, erklärt Fairnamic-Projektmanager Frederik Stautz. Auch deshalb sei mit der EUROBIKE BOUTIQUE in Halle 11.1. zum ersten Mal eine eigene Sonderfläche geschaffen worden, die während der Publikumstage Rahmenbauer, Custom-Anbieter und Kleinserienhersteller in den Mittelpunkt stellt. Nach der Messe zieht Stautz ein ausgesprochen positives Fazit: „Das Konzept war sehr erfolgreich, das haben unter anderem auch die gut besuchten Vorträge der Aussteller gezeigt.“ Für Fachbesucher und Endverbraucher sei gleichermaßen spannend gewesen zu sehen, welche Formensprachen und Designs bei Manufakturen möglich seien und so einen kleinen Ausblick in mögliche Fahrraddesigns der näheren Zukunft zu bekommen.

„Mit dem E-Bike kommt ein riesiger technologischer Schub.“

Diamantrahmen und Tiefeinsteiger sind Klassiker

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Design spielt unabhängig von der Größe des Herstellers immer eine wichtige Rolle. Auch wenn Fahrraddesign sich in den vergangenen Jahrzehnten eher treu geblieben ist – Diamantrahmen und Tiefeinsteiger beispielsweise gibt es seit Langem und bestimmen weiter das Bild – kommt mit dem E-Bike „ein riesiger technologischer Schub in das Thema“, meint Jörg Matheis vom Mühltaler E-Bike-Hersteller Riese & Müller. So hätten sich Fahrräder, anders als Autos, in den letzten 100 Jahren optisch kaum weiterentwickelt. Mit dem E-Bike ändere sich das, allerdings Stück für Stück und nicht in einer revolutionären Umwälzung: „E-Bikes könnten technisch jetzt schon komplett anders aussehen als jedes Fahrrad“, so Matheis. Warum das nicht so ist, erklärt er mit dem „MAYA-Prinzip“, das für „most advanced yet acceptable“ steht: „Es bedeutet so viel wie ,sei nur so fortschrittlich, wie es vom Markt akzeptiert wird‘. Das heißt: Verpacken wir die neue Technologie, also das E-Bike, in eine mehr oder weniger bekannte Form, also das Fahrrad, sinkt bei den Menschen die Hemmschwelle, das Neue auszuprobieren.“

„Aktuell gilt: Wenn man es dem Bike nicht ansieht, dass es ein E-Bike ist, ist es für den Konsumenten ein gelungenes Design.“

Gelungenes E-Bike-Design: So geht’s!

„E-Bike-Design orientiert sich in seiner Entwicklungsgeschichte noch heute an dem althergebrachten Erscheinungsbild des Fahrrads“, bestätigt Tomas Fiegl, Mitgründer und CEO des international renommierten und vielfach ausgezeichneten Designbüros ARTEFAKT Design, das neben zahlreichen E-Bike-Projekten für verschiedenste Hersteller auch der strategische Designpartner von BOSCH E-Bike ist. In der noch kurzen Designgeschichte des E-Bikes sei es immer darum gegangen, Antrieb und Akku möglichst im Gesamtbild zu verstecken. „Der Mensch braucht Orientierung und Kategorien, um Dinge einordnen zu können. So ist es auch mit dem Thema Design-Akzeptanz“, sagt Fiegl. So sei die Gefahr groß, die Sehgewohnheiten des Betrachters zu stören, wenn man mit einer neuen Produktgattung auch den radikalen Weg eines neuen Designs gehe. Deshalb gelte aktuell: „Wenn man es dem Bike nicht ansieht, dass es ein E-Bike ist, ist es für den Konsumenten ein gelungenes Design.“

Design und Formsprache für unterschiedliche Zielgruppen

Mit Design und Formsprache unterstreichen Hersteller bestimmte Merkmale ihrer Modelle beziehungsweise wollen bestimmte Zielgruppen ansprechen. Riese & Müller unterscheidet beispielsweise zwischen performanceorientierten und lifestyleorientierten Rädern und Kunden. Als Beispiel nennt Jörg Matheis das Modell „Delite“, das für Technik, Power und die Herkunft der Marke stehen soll: „Dementsprechend besitzt der Rahmen eine technische Formensprache, die genau das unterstreicht, und auch die designrelevanten Komponenten spiegeln diesen Anspruch wider.“ 

Trends und Techniken im modernen Fahrraddesign

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Integration ist ein wichtiger Trend im Fahrraddesign. Die technologische Entwicklung bringt zahlreiche Neuerungen mit sich, die verbaut, aber nicht gesehen werden sollen. „Um mehr Design-Integration zu ermöglichen, gehen Hersteller immer mehr dazu über, designrelevante Komponenten selbst zu entwickeln und so die Gesamtgestaltung des Fahrrades selbst in der Hand zu haben“, sagt Tomas Fiegl. Auch die Herstellungsverfahren und damit das Thema Nachhaltigkeit werden zunehmend wichtiger. Für Kleinserien-Komponenten sieht der Designer den 3D-Druck als gute Möglichkeit, um Produkte und Komponenten schneller auf den Markt zu bringen und neue Designs zu erproben. 

Fahrraddesign der Zukunft: Integrieren, nicht verstecken

Für Jörg Matheis kristallisieren sich beim Fahrraddesign für E-Bikes zwei Pfade heraus: Zum einen die Formsprache, die sich am klassischen Fahrraddesign orientiert und zum anderen ein Design, „das sich immer weiter davon entfernt und eine ganz eigene Produktsprache entwickeln wird.“ So sieht es auch Tomas Fiegl: „Motor und Akku werden designrelevante Elemente, die gut gestaltet selbstbewusst und selbstverständlich das Design mitprägen werden“. Man werde zudem Produkte sehen, die in ihrem Erscheinungsbild zwischen klassischem Fahrrad und Motorroller zukünftig eine eigene Produktgattung präsentieren. 

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Über ARTEFAKT Design

Das Designbüro aus Darmstadt hat sich mit mehr als 240 internationalen Designpreisen weit über die Designbranche hinaus einen Namen gemacht. Das heute 16-köpfige Team designt bereits seit 2006 Produkte für die Fahrradwelt.

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Über Riese & Müller

Riese & Müller ist einer der bekanntesten E-Bike-Hersteller Deutschlands. Das Unternehmen aus Mühltal stellt seit 1993 Fahrräder her. 2008 folgten die ersten E-Bikes. 2019 gab die Geschäftsleitung um Dr. Sandra Wolf das Ziel aus, bis 2025 zum nachhaltigsten Unternehmen der E-Bike-Branche zu werden.